Wanted !
Hirschkäfer gesucht im Landkreis Vechta!
Männchen ♂ |
Weibchen ♀ |
Wer hat diese beiden gesehen? - Lebend oder tot.
Kennzeichen:
Die Färbung der Flügeldecken ist dunkel rotbraun, Kopf und Halsschild sind schwarz. Die Fühler sind in der Mitte geknickt und am Ende blättrig verbreitert. Die Männchen haben einen stark
verbreiterten Kopf, ihre Oberkiefer sind zu mächtigen, hirschgeweihartigen Zangen umgebildet. Die kleineren Weibchen haben einen schmaleren Kopf und normal entwickelte Oberkiefer.
Länge:
Männchen: 3 - 7,5 Zentimeter, Weibchen: 3 – 4 cm
Flugzeit:
Mitte Mai bis Anfang August, vor allem Ende Mai - Anfang Juli, in heißen Frühjahren vereinzelt auch mal schon ab Ende April
Lebensraum:
Eichenwälder, Parkanlagen. Die Larven entwickeln sich im morschen Baumstümpfen von Laubbäumen, vor allem von Eichen, daneben aber auch Buchen oder Obstbäumen. Sie benötigen 5-7 Jahre vom Ei bis
zum schlüpfenden Vollinsekt.
Die Käfer sitzen tagsüber in alten Eichenwäldern, Eichen-Hofgehölzen und lecken austretende Baumsäfte. Die Tiere werden in der Dämmerung aktiv, sie fliegen herum und landen dabei häufig an Lampen
und hell erleuchteten Hauswänden.
Hirschkäfer leben in alte Eichen- und Eichenmischwälder, Hofgehölzen und Buchenwäldern mit einem entsprechendem Anteil an Totholz bzw. absterbenden dicken Bäumen, meist in südexponierter bzw.
wärmebegünstigter Lage. Daneben besiedelt die Art auch alte Parkanlagen, Alleen, Gärten und Obstwiesen. Hirschkäfer können zwar gut fliegen, sind aber ausgesprochen ortstreu und zeigen nur eine
geringe Tendenz zur Ausbreitung.
Die Larven der Hirschkäfer können sich nur in stark von Pilzen zersetztem Holz entwickeln und sind völlig harmlos. Sie richten in Wald und Garten keinerlei Schaden an. Abgesehen davon ist die Art
sehr selten, wird meistens nur durch Zufall gefunden. Also wenn Sie einem Hirschkäfer zu begegnen - Glückwunsch: Viele Biologen, Förster und Naturliebhaber würden sich freuen, einmal im Leben
einen Hirschkäfer zu sehen!
Die Hirschkäfer-Populationen in Deutschland sind Relikte der Urwaldfauna und stehen unter Naturschutz. Lassen Sie lebende Tiere unbedingt in ihrem Lebensraum!
Hirschkäfer gefunden: und jetzt?
Regelmäßig verirren sich in den Sommermonaten fliegende Hischkäfer in Wohnungen, auf Balkone, landen in Gartenteichen und Regentonnen, werden auf Straßen überfahren oder auf Wanderwegen
plattgetreten. Das läßt sich in dichtbesiedelten Regionen nicht verhindern, Verluste gehören zur Überlebensstrategie dieser Art dazu.
Lebende Hirschkäfer
können - falls mal notwendig - vorsichtig in eine Schachtel gesetzt, mit Marmelade, Malzbier oder Zuckerwasser aufgepäppelt werden, und sollten dann möglichst in der Dämmerung in den nächsten
passenden Wald, Park oder großen Garten gebracht werden. Dort setzt man sie am besten auf die Rinde von Eichenbäumen, in die Nähe eines Holzstapels oder ins Laub, wo sie rasch verschwinden
können. --> Bitte vorher mit einer Digitalkamera oder dem Handy ein Belegfoto machen und uns mit den Funddaten zukommen lassen.
Tote Hischkäfer
bitte ebenfalls unbedingt dokumentieren! Regelmäßig werden zu Beginn der Schlüpf- und Fortpflanzungsperiode sogenannte "Schlachtfelder" entdeckt, auf denen "Hirschkäfer- massaker" stattgefunden
haben. Dabei liegen oft viele Dutzend mehr oder weniger tote Hirschkäfer auf Wegen oder in der Nähe der sogenannten "Rammelbäume" herum, angefressen von Igel, Waldkauz oder Krähenvögeln. Das
gehört mit zur Biologie des Waldes: Nur wo Hirschkäfer wirklich häufig sind, lohnt es sich für bestimmte Tiere, sich darauf als Nahrung zu spezialisieren.
Achtung: Vor allem in der Regentonne oder dem Swimmingpool scheinbar ertrunkene Käfer sollten erst einmal auf ein Küchenkrepp gesetzt und beobachtet werden. Ins Wasser gefallene Käfer können
manchmal tagelang überleben, brauchen dann auch viele Stunden um sich zu berappeln!
Ist der Käfer wirklich tot und noch gut erhalten, können Sie auch das nächstliegende Natur- kundemuseum verständigen, mit etwas Glück wird man
Ihnen das Tier gerne abnehmen.
Und bitte alle Funde an die unten aufgeführte Hotline melden
Was passiert mit Ihren Daten?
Überprüfte Hischkäfernachweise (vor allem Weibchen bitte mit Bild!) stellen wir in die Internet-Datenbank Science4you ein, natürlich ohne Ihre persönlichen Daten. Und die Daten werden im Rahmen des Niedersächsischen Tierarten-Erfassungsprogramm von uns dokumentiert. So bleiben die
wertvollen
Einzelbeobachtungen erhalten, und so werden wir in den nächsten Jahren einen guten Überblick über die Hirschkäfervorkommen in
Niedersachsen und der Deutschland und vielleicht auch darüber hinaus bekommen.
Die Karte links zeigt den aktuellen Stand vom Mai 2010
Bitte melden Sie alle Hirschkäfer im Kreis Vechta an
Meldungen per Telefon oder WhatsApp:
Bitte fertigen Sie - falls immer möglich - auch ein schönes Handy-Foto ihres Hirschkäfers an und schicken es mit.
Mehr zu den Hirschkäfern in den Dammer Bergen, den NABU-Schutzprojekten und der Hotline